Mikojan-Gurewitsch MiG-25

Verweise: A-12 Buran F-15 Jak-40 K-36 MiG-19 MiG-29 MiG-31 MiG-MFI SR-71 Su-27 Su-47 T-60 Tu-128 XB-70

Galerie

Geschichte:

Anfang der 1960er Jahre erfuhr der sowjetische Geheimdienst Informationen über die Entwicklung des Mach-3 Aufklärers Lockheed A-12 in den USA. Daraufhin begann die Entwicklung der MiG-25 als Gegenmaßnahme zur Lockheed A-12, dem Vorläufer der Lockheed SR-71 "Blackbird", und nicht als Gegner der North American XB-70, wie oft vermutet. Offiziell begann die Entwicklung der MiG-25 im Februar 1962. Prototypen waren die Je-155P als Abfangjäger und die Je-155R als Aufklärer. Die Serienfertigung der MiG-25 begann 1971. Bei der Auslieferung der ersten MiG-25  an die sowjetischen Luftstreitkräfte am 13.04.1972 war es das schnellste Kampfflugzeug mit der größten Dienstgipfelhöhe der Welt. Die MiG-25 ist mit einem der leistungsfähigsten, je in einem Jagdflugzeug eingebauten Radargerät ausgerüstet, um elektronische Störfelder des Gegners quasi "durchbrennen" und Luft-Luft-Raketen ins Ziel bringen zu können. Nach dem ein sowjetischer Pilot mit einer MiG-25P am 06.09.1976 nach Japan desertierte, war man gezwungen die MiG-25P umgehend zu verbessern, was zur Version MiG-25PD führte. Nach diesem Vorfall wurde die MiG-25 auch für den Export freigegeben. 1984 wurde die Serienproduktion zu Gunsten der MiG-31 beendet. Die MiG-25 wurden unter anderem nach Algerien, Indien, Irak, Libyen und Syrien exportiert. Es wurden ca. 1.200 Exemplare aller Versionen der MiG-25 gebaut.

Technische Daten:

Typ : 

einsitziger Abfangjäger MiG-25PD "Foxbat-E" {einsitziger Aufklärer/Bomber MiG-25RB "Foxbat-B"} [zweisitziger Kampftrainer MiG-25PU "Foxbat-C"] (einsitziger Radarbekämpfer/Bomber MiG-25BM "Foxbat-F")

Triebwerk : 

zwei Tumanski R-15BD-300 mit je 109,8 kN Schub {zwei Tumanski R-15B-300 mit je 100,1 kN Schub} [zwei Tumanski R-15B-300 mit je 100,1 kN Schub] (zwei Tumanski R-15BSD-300 mit je 109,8 kN Schub)

Leistung : 

Höchstgeschwindigkeit 3.000 km/h, Mach 2,83 {3.000 km/h, Mach 2,83} (3.000 km/h, Mach 2,83); Dienstgipfelhöhe 2.0700 m {2.3000 m} (2.3000 m); max. Reichweite 1.730 km {1.865 km} (1.865 km)

Gewicht : 

Leermasse {19.070 kg}; max. Startmasse {41.200 kg} (41.200 kg)

Abmessungen : 

Spannweite 14,015 m {13,42 m} (13,42 m); Länge 19,75 m {21,55 m} (22,27 m); Tragflügelfläche 61,40 m² {61,40 m²} (61,40 m²)

Bewaffnung :  

vier Unterflügelstationen mit zwei Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen R-40RD und R-40TD oder vier Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen R-40RD oder zwei Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen R-40RD und zwei Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen R-60M {vier Unterflügelstationen und sechs Unterrumpfstationen mit je einer speziellen hitzebeständigen 500kg Bombe FAB-500M-62T  um die Aufheizung durch die hohe Überschallgeschwindigkeit zu widerstehen} [vier Unterflügelstationen mit je einer Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen R-40T] (zwei bis vier Antiradar-Raketen Ch-58U und Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen R-60M; bis zu 4.000 kg Bomben)

Versionen:

Je-155R :

Prototyp des strategischen Höhenaufklärers MiG-25R; Erstflug am 06.03.1964

Je-155P :

Prototyp des Langstecken-Hochgeschwindigkeits-Abfangjägers MiG-25P; Erstflug am 09.09.1964

Je-266 :

Bezeichnung der Je-155R-1, Je-155R-3 und Je-155P-1 bei Rekordversuchen

Je-155B :

Projekt einer reinen zweisitzigen Bombervariante der MiG-25

Je-155K :

Projekt zur Überwindung der gegnerischen Luftverteidigung

Je-155PA :

Projekt der MiG-25 mit dem Radar "Smersch-100" für den Einsatz der Luft-Luft-Rakete R-100 und höherer Maximalgeschwindigkeit

Je-155MF :

Projekt einer Erdkampf- und Aufklärungsversion, der Pilot und der Navigator sollten im Cockpit nebeneinander platziert werden; als Bewaffnung war die Antiradar-Rakete Ch-58 und bis zu zwölf 250-kg-Bomben im Rumpf vorgesehen

Je-155N :

Projekt einer Version mit ballistischen Raketen

Je-133 :

Bezeichnung der MiG-25PU bei Rekordversuchen (Frauenkategorie) mit der Testpilotin Swetlana  Sawitskaja, der zweiten sowjetischen Kosmonautin

Je-155M :

Rekordversion der MiG-25M (Bordnummer "601") mit reduzierter Ausrüstung

Je-266M :

Bezeichnung der Je-155M bei Rekordversuchen

Je-155RD :

Projekt eine Version zum Start unbemannter Aufklärungsdrohnen

Je-155Sch :

Projekt eines Schlachtflugzeugs

Je-155SchR :

Projekt eines Aufklärungs- und Schlachtflugzeugs

MiG-25P (Erzeugnis 84) "Foxbat-A" :

Serienversion als Langstecken-Hochgeschwindigkeits-Abfangjäger mit dem Komplex "Smertsch-A1"

MiG-25P (Erzeugnis 99):

Testversion der MiG-25P mit zwei Mantelstromtriebwerken Solowjew D-30F-6 mit je 155 kN Schub

MiG-25P-10 :

Version der MiG-25P für Starttests der Langstrecken-Luft-Luft-Rakete R-33

MiG-25PU "Foxbat-C" :

zweisitzige Kampftrainerversion der MiG-25P; auch als Erzeugnis 22 bezeichnet

MiG-25PU "Nr. 02":

umgerüstete MiG-25PU (Bordnummer "02") für das Testprogramms der sowjetischen Raumfähre Molnija Buran

MiG-25PU-SOTN :

umgerüstete MiG-25PU (Bordnummer "22") mit Fernseh- und Video-Einrichtungen für das Testprogramm der sowjetischen Raumfähre Molnija Buran; auch als MiG-25SOTN bezeichnet

MiG-25R "Foxbat-B" :

Serienversion als strategischer Höhenaufklärer mit Luftbildkameras, Sensoren und elektronischen Gegenmaßnahmensystemen; auch als Erzeugnis 02 bezeichnet

MiG-25RB "Foxbat-B" :

Version der MiG-25R mit Bombenbewaffnung (nuklear und konventionell); auch als Erzeugnis 02B bezeichnet

MiG-25RU "Foxbat-C" :

zweisitzige Kampftrainerversion der MiG-25RB; auch als Erzeugnis 39 bezeichnet

MiG-25RU "Nr. 01":

umgerüstete MiG-25RU (Bordnummer "01") zum Test von Schleudersitzen; unter anderem auch für den Test des Zwezda K-36RB für die sowjetischen Raumfähre Molnija Buran; auch als LL MiG-25RU oder MiG-25RU "Buran" bezeichnet

MiG-25RBW "Foxbat-B" :

Version der MiG-25RB zusätzlich mit dem funktechnischen Aufklärungskomplex "Wirasch"; auch als Erzeugnis 02W bezeichnet

MiG-25RBWDZ :

Version der MiG-25RBW mit Luftbetankungsvorrichtung

MiG-25RBN "Foxbat-B" :

umgerüstete MiG-25RB und MiG-25RBW für die fotografische Nachtaufklärung; auch als Erzeugnis 02N bezeichnet

MiG-25RBT "Foxbat-B" :

Version der MiG-25RB mit zusätzlich dem funktechnischer Aufklärungskomplex "Tangasch"; auch als Erzeugnis 02T bezeichnet

MiG-25RBK "Foxbat-D" :

Version der MiG-25RB mit dem funktechnischen Aufklärungskomplex "Kub-3M"; auch als Erzeugnis 02K bezeichnet

MiG-25RBK "Nr. 02":

umgerüstete MiG-25RBK (Bordnummer "02") für das Testprogramm der sowjetischen Raumfähre Molnija Buran

MiG-25RBF "Foxbat-D" :

modernisierte Version der MiG-25RBK mit dem leistungsfähigerem funktechnischen Aufklärungskomplex "Schar-25"; ältere MiG-25RBK wurden in MiG-25RBF umgerüstet; auch als Erzeugnis 02F bezeichnet

MiG-25RBS "Foxbat-D" :

Version der MiG-25RB mit dem Seitensichtradar "Sablja"; auch als Erzeugnis 02S bezeichnet

MiG-25RBSch "Foxbat-D" :

umgerüstete MiG-25RBS mit dem leistungsfähigerem Seitensichtradar "Schompol"; auch als Erzeugnis 02Sch bezeichnet

MiG-25RBSchDZ :

Version der MiG-25RBSch mit Luftbetankungsvorrichtung

MiG-25RB "Exportvariante" :

Exportversion der MiG-25RB mit reduzierter Avionik

MiG-25RR :

Version der MiG-25 für die radiologische Aufklärung

MiG-25PD "Foxbat-E" :

Version der MiG-25P mit verbessertem Bordradar, modernisierter Bewaffnung und modifizierten Triebwerken; auch als Erzeugnis 84D bezeichnet

MiG-25PDZ :

Version der MiG-25PD mit Luftbetankungsvorrichtung

MiG-25PDS "Foxbat-E" :

auf den Standard der MiG-25PD umgerüstete MiG-25P

MiG-25PD "Exportvariante" :

Exportversion der MiG-25PD mit dem Komplex "Smertsch-A2"

MiG-25PDSL :

als fliegendes Labor umgerüstete MiG-25PDS zum Test von Selbstschutzsystemen

MiG-25PDM :

Projekt für die Umrüstung der MiG-25PD mit dem Radarkomplex der Su-27 bzw. MiG-29

MiG-25BM "Foxbat-F" :

Modifikation der MiG-25RB für Antiradar-Missionen zur Niederhaltung der gegnerischen Luftabwehr; auch als Erzeugnis 02M oder MiG-25RBM bezeichnet; Erstflug des Prototyps am 27.01.1977

MiG-25M :

Version der MiG-25 mit dem verbessertem Triebwerk R-15BF2-300; je einige MiG-25RB (Bordnummer "401" und " 601") und MiG-25P (Bordnummer "710") wurden mit diesem Triebwerk ausgerüstet; trotz verbesserter Leistungsfähigkeit wurde das Triebwerk R-15BF2-300 nicht in Serie produziert und damit auch nicht die MiG-25M

MiG-25MP "Super Foxbat-E" :

fälschliche Bezeichnung der Je-155MP, dem Prototyp der MiG-31

LL 20-84 :

modifizierte MiG-25PD (Erzeugnis 84D) für die Erprobung des Triebwerks Saturn/Ljulka AL-41F (Erzeugnis 20); auch als MiG-25PD "Erzeugnis 84-20" bezeichnet

MiG-25?? :

Projekt der MiG-25 als Überschallpassagierflugzeug; Bezeichnung unbekannt