Suchoj T-4 |
Verweise: 100L 100LDU Jak-33 MiG-21 Modell 100 Sotka Su-7B Su-9 Su-24 Su-27 T-4 (I-1) T-4 (I-2) T-4 (K-2) T-4 (P-1) T-4 (P-2) T-4 (P-3) T-4 (R-3) T-4 (R-4) T-4M T-4MS Tu-22 Tu-22M Tu-125 Tu-135 XB-70 |
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Geschichte:Als Antwort auf die North American XB-70 der USA forderten die Fernfliegerkräfte der Sowjetunion 1961 einen strategischen Bomber mit ähnlicher Auslegung. An der Ausschreibung nahmen die Entwicklungsbüros von Jakowlew, Suchoj und Tupolew teil. Es entstanden Projekte mit zwei Hauptvarianten die sich durch die Höchstgeschwindigkeit unterschieden. Zu einem die Tupolew Tu-135 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 2.000 - 2.300 km/h mit einer Hülle aus Aluminium, zum anderem die Jakowlew Jak-33, die Suchoj T-4 und die Tupolew Tu-125 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3.000 - 3.200 km/h mit einer Hülle aus Titan und Stahllegierungen. Das Projekt der Jakowlew Jak-33 wurde direkt am Anfang zurückgewiesen. Überraschend erhielt die T-4 1963 den Zuschlag gegenüber der Tupolew Tu-125 bzw. Tu-135, was politisch motiviert war. Im OKB Suchoj wurde im September 1961 mit der Entwicklung der T-4 begonnen, wobei verschiedene Konfigurationen (auch Passagierversionen) untersucht worden sind. Die T-4 wurde auf Grund des geplanten Startmasse von ca. 100 t auch als Modell 100 oder Sotka (russisch Hundertste) bezeichnet. Von Anfang an war eine Fly-by-wire-Steuerung vorgesehen und wurde mit der 100LDU (eine umgerüstete Su-7LL) erprobt. Bis zu 20 Varianten der Flügelform und der aerodynamischer Auslegungen wurden mit Hilfe der 100L (eine umgebaute Su-9) erprobt. Die Entenflügelkonfiguration wurde unter anderem mit der Mikojan-Gurewitsch Je-8 (Prototyp eines Mikojan-Gurewitsch MiG-21-Jagdbombers) getestet. 1965 konnte die aerodynamische Konfiguration der T-4 fertig gestellt werden. Im Februar 1967 genehmigte die Behörden das 1:1 Modell und Suchoj konnte mit dem Bau des Prototypen 101 beginnen. Zeitgleich lief der Bau von fünf Vorserienmaschinen mit den Nummer 102 bis 106. Die sowjetischen Luftstreitkräfte bestellten 250 T-4, die von 1970 bis 1975 ausgeliefert werden sollten. Auf Grund der technologischen Probleme fand der Erstflug erst am 22.08.1972 mit der Besatzung W. Iljuschin und A. Alferowym statt. Während des neunten Fluges am 06.08.1973 erreichte die T-4 mit Mach 1,3 erstmals Überschallgeschwindigkeit, doch der folgende zehnte Flug am 22.01.1974 war der letzte. Im März 1974 wurden alle Arbeiten an der T-4 gestoppt. Wie auch der Beschluss zur Entwicklung der T-4, war auch das Ende politisch motiviert. A.N. Tupolew führte seit der Entscheidung für die T-4 eine Kampagne gegen dieses Flugzeug und schlug eine kostengünstigere, modernisierte Variante der Tupolew Tu-22 vor. Sie wurde dann auch als Tupolew Tu-22M realisiert. Der Prototyp der T-4 kam 1982 ins Museum nach Monino. Die im Bau befindlichen Vorserienmaschinen 102, 103 und 104 wurden verschrottet. Die technologischen Lösungen flossen in die Entwicklung der Su-24 und Su-27 ein. Die Fly-by-wire-Steuerung der T-4 wurde bei der Su-27 realisiert. |
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Technische Daten:Typ :zweisitziger Überschallbomber T-4 Triebwerk :vier Kolesow RD-36-41 mit je 156,9 kN Schub Leistung :Höchstgeschwindigkeit 3.200 km/h geplant, erreicht Mach 1,3; Dienstgipfelhöhe 25.000 bis 30.000 m; max. Reichweite 6.000 km (7.000 km mit Zusatzbehältern) Gewicht :Leermasse 55.600 kg; max. Startmasse 135.000 kg Abmessungen :Spannweite 22,7 m; Länge 44,5 m; Tragflügelfläche 295,7 m² Bewaffnung :zwei Luft-Boden-Raketen Ch-45 mit 1.500 km Reichweite |
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letzte Änderung : 23.06.2010 |